Wer sind wir?
Marxzell & Natur ist eine offene, private Projektgruppe von Marxzeller Naturschützer:innen, deren Schwerpunkt im Erhalten und Fördern von Naturschutz und Artenvielfalt in unserem unmittelbaren Umfeld liegt.
2019 fanden wir uns das erste Mal zusammen.
Durch regelmäßige Veröffentlichungen im amtlichen Mitteilungsblatt erfreuen wir uns zunehmend weiteren Zulaufs.
Das Projekt „Wildblumenwiesen“ ist im Augenblick unsere größte Aktion. Zudem organisieren wir regelmäßig Waldputzaktionen und haben eigene Insektenhotels in Betrieb.
Das Projekt "Wildblumenwiesen"
Wildblumenwiesen sind ein wesentlicher Baustein zur Erhaltung und Förderung der heimischen Insektenwelt.
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und privaten Grundstückseigentümern wurden uns bereits einige, bisher brachliegende Ausgleichsflächen in Burbach zur Verfügung gestellt.
Andes als Honigbienen, die domestizierte, vom Menschen gehegte Tiere darstellen und nicht schutzbedürftig sind, sind Insekten und Wildbienen schutzbedürftig und in aller Regel oligolektisch.
„Oligolektisch“ nennt man Insekten, die sich auf wenige, z.T. eine einzige, bei uns heimische Blumenart spezialisiert haben.
Deswegen müssen Blühwiesen, wenn sie ökologischen Nutzen haben sollen, heimische Blumen und Gräser beherbergen. Auch wenn diese häufig nicht so überschwänglich in ihrer Farbenpracht sind, sind sie doch eben Nahrung und Heimstatt für unsere heimische Insekten.
Nicht nur die Insekten, auch die Pflanzen haben sich auf bestimmte Lebensräume spezialisiert. Im Allgäu gedeihen andere Wildblumen – und damit auch andere Wildinsekten – als im Schwarzwald.
Der im nördlichen Schwarzwald am weitesten verbreitete Bodentyp ist podsolige Braunerde, ein saurer, an Nährstoffen armer Boden aus sandigem und lehmig-sandigem Hangschutt mit vielen Steinen.
Nährstoffarme Böden nennt man auch mager. Durch Düngung und Mulchen sind die meisten unserer Freiflächen jedoch „fett“, d.h. stark mit Nährstoffen versorgt.
Um heimischen Wildblumen und -kräutern eine Lebensgrundlage zu geben, müssen die Böden daher in aller Regel zunächst ausgemagert und dann auch mager gehalten werden.
Das bedeutet unter anderem, dass sie nicht gemulcht werden dürfen. Denn das liegengelassene und verrottende Mähgut gäbe dem Boden wieder Nährstoffe zurück.
Auf ökologische Blühwiesen muss die Mahd aufgenommen und zeitnah abgefahren werden.
Die Verknappung von Nährstoffen auf besonderen Grünflächenstandorten ist eine wichtige Voraussetzung für das Blühen zahlreicher Wildkräuter und seltener Arten (wie beispielsweise der Wiesensalbei). Sie hat damit einen direkten Einfluss auf die Biodiversität. Nährstoffärmere Standorte bringen also eine buntere und artenreichere Pflanzenzusammensetzung sowie eine höhere Insektenvielfalt hervor.
Um fachmännischen Rat zu erhalten, nahmen wir 2019 Kontakt mit der unteren Naturschutzbehörde vom Landratsamt Karlsruhe auf. Die zuständigen Kreisökologen Frau Luina Krope und Herr Hans-Martin Flinspach, fanden das Projekt unterstützungswürdig.
Die Naturschutzbehörde gab die vorgeschriebenen Saatmischungen vor und das LRA unterstützte das Projekt mit vier Informationstafeln, die seit 2022 an den Wildblumenwiesen Spaziergängern Informationen liefern.
Die Gemeinde übernahm bereitwillig die Ansaat der ausgewählten, heimischen Wildkräutern. Sie übernahm auch die ersten Pflegeschnitte nach der Aussaat.
2022 wurde ein Teil der Wiesen von uns manuell mit Sense und Rechen bearbeitet. Mittlerweile ist die Projektgruppe Eigentümerin eines durch das europäische LEADER-Programm geförderten, insektenschonenden Balkenmähers.
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